Es liegen turbulente Tage hinter Rot-Weiss Essen. Mit Clemens Fandrich, Felix Götze, Andreas Wiegel und Luca Wollschläger verpflichtete RWE gleich vier neue Spieler, allesamt in der letzten Woche vor dem Ende der Wechselfrist am 01. September.
Damit reagierten die Verantwortlichen auf den Fehlstart. Zunächst wurde der Aufstiegsmannschaft das Vertrauen geschenkt, aber viele Akteure waren nicht in der Lage, dieses Vertrauen zurückzuzahlen und zeigten große Adaptionsprobleme in der 3. Liga.
Die Frage, die sich alle RWE-Fans stellten: Welcher Neuzugang steht bereits beim Flutlichtheimspiel gegen Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue in der ersten Elf? Beim Blick auf den Aufstellungsbogen wurde klar: Fandrich, Götze und Wiegel feierten ihr Startelfdebüt für den Traditionsklub von der Hafenstraße – und wie: Rot-Weiss besiegte die Veilchen nach einem harten Kampf mit 2:1 (1:0) und feierte den ersten Saisonsieg. Wollschläger wurde in der Schlussphase für Simon Engelmann eingewechselt.
Cheftrainer Christoph Dabrowski zeigte sich zufrieden mit den drei Startelf-Neulingen: "Für mich war relativ schnell klar, dass alle drei beginnen. Ich denke, bei dem einen oder anderen ist noch Luft nach oben, aber man darf nicht vergessen, dass sie erst wenige Tage im Training sind. Sie haben uns geholfen, den ersten Dreier zu holen. Alle drei waren ein Gewinn für unsere Mannschaft."
RevierSport hat die Neuzugänge genau beobachtet:
Clemens Fandrich: Der ehemalige Aue-Spieler zeigte gegen seine alten Kollegen ein starkes Spiel. Zweikampfstark, routiniert, ruhig am Ball und immer anspielbereit. Er hätte seine Leistung in der 62. Minute krönen können, als er aus kurzer Distanz an Gäste-Torwart Philipp Klewin scheiterte. Weil aus der anschließenden Ecke allerdings das Siegtor durch Ríos Alonso resultierte, war die vergebene Chance schnell vergessen. Schon jetzt ist Fandrich mit seiner Präsenz im Mittelfeld gesetzt.
Felix Götze: Der 24-Jährige ist ein feiner Techniker, das sah man fast in jeder Aktion. Er holte den Freistoß zum 1:0 heraus und war auch sonst sehr präsent. Zwar gelang dem Neuzugang noch nicht alles, aber er haute sich in jeden Zweikampf rein, zeigte sich kopfballstark und hat schon eine gewisse Ausstrahlung auf dem Platz. Er schlug zudem die Flanke vor dem 2:1. Zusammen mit Fandrich und Niklas Tarnat bildete der 1,85-Meter-Mann eine starke Mittelfeldzentrale.
Andreas Wiegel: Ein Kämpfertyp! Der dynamische Wiegel beackerte bis zu seiner Auswechslung in der 76. Minute die rechte Seite unermüdlich. Für die Schlussphase fehlten dem Neuzugang die nötigen Körner. Bis zu diesem Zeitpunkt ging der 31-Jährige keinem Zweikampf aus dem Weg, gewann viele wichtige Bälle und schaltete sich auch ins Offensivspiel mit ein. Es war ein überzeugender erster Auftritt des ehemaligen MSV-Profis. Speziell wenn man bedenkt, dass er fast drei Monate kein Pflichtspiel bestritten hatte.